Nobuaki Kobayashi, der Rehabilitations-Treuhänder, der den Mt.-Gox-Fall überwacht, hat eine einjährige Verlängerung für die Gläubiger angekündigt, um ihre Rückzahlungen zu erhalten. Die ursprünglich für den 31. Oktober 2023 geplanten Fristen für die Grundrückzahlung, die vorzeitige Einmalrückzahlung und die Zwischenrückzahlung wurden auf den 31. Oktober 2024 verschoben. Diese Entscheidung war auf die Komplexität der Gespräche und des Informationsaustauschs mit Banken und Geldtransferdienstleistern zurückzuführen und Kryptowährungsbörsen, die für den Rückzahlungsprozess von entscheidender Bedeutung sind.
Kobayashi erklärte, dass die verlängerte Frist notwendig sei, damit die Sanierungsgläubiger die erforderlichen Informationen bereitstellen und diese bestätigen können. Für Gläubiger, die ihre Angaben zeitnah übermittelt haben, könnte die Rückzahlung jedoch bereits Ende dieses Jahres beginnen.
Während dies von manchen als Rückschlag angesehen werden mag, rückt es die endgültigen Rückzahlungen für die Opfer des Mt. Gox-Hacks näher. Kobayashi wies darauf hin, dass sich der Zeitplan je nach den Umständen ändern kann und der genaue Zeitpunkt der Rückzahlungen an die einzelnen Rehabilitationsgläubiger noch festgelegt werden muss.
Im Hinblick auf die möglichen Auswirkungen auf den Bitcoin-Markt sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Der Markt dürfte durch die Fristverlängerung entlastet sein, auch wenn möglicherweise übertriebene Befürchtungen bestehen.
Im Rahmen des Sanierungsplans soll der Treuhänder von Mt. Gox 141.686 Bitcoin (BTC), 143.000 Bitcoin Cash (BCH) und beträchtliche 69 Milliarden Yen erstatten. Diese erhebliche Erstattung führt jedoch möglicherweise nicht direkt zu einer linearen Marktauswirkung.
Erstens werden nicht alle rückerstatteten BTC gleichzeitig auf den Markt kommen. Der Plan sieht vor, dass die ersten 200.000 Yen (rund 1.520 US-Dollar) der Forderung jedes Gläubigers in Yen beglichen werden. Anschließend können Gläubiger bei Forderungen, die diesen Betrag übersteigen, wählen, ob sie 71 % in Krypto und die restlichen 29 % in Fiat erhalten möchten. Diese gestaffelte und gemischte Rückzahlungsmethode verringert das Potenzial für einen großen, plötzlichen Zufluss von BTC in den Markt.
Darüber hinaus spielen die Entscheidungen bedeutender Gläubiger eine entscheidende Rolle. Bitcoinica und die Mt. Gox Investment Funds, auf die etwa 20 % aller Forderungen entfallen, haben bereits ihre Absicht angedeutet, ihre BTC zu behalten, anstatt sie sofort zu liquidieren. Diese Entscheidung großer Gläubiger verringert den unmittelbaren Verkaufsdruck auf dem Markt zusätzlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückzahlungen von Mt. Gox zwar schon immer ein Thema des Marktinteresses und der Spekulation waren, doch mehrere Faktoren, darunter die gestaffelte Rückzahlungsstruktur, Entscheidungen wichtiger Interessengruppen und aktuelle Marktbedingungen, dürften das Potenzial für erhebliche Marktvolatilität abmildern.